Andreas Hoffmann feiert persönlichen Erfolg bei „Rad am Ring“
Nürburg/Birkenau. Die Herausforderung in der „Grünen Hölle“ bravourös gemeistert
Beim 24h-Rennrad-Wettbewerb vom 26. auf den 27. Juli 2014 erreichte der Captain der Ortsschildsprinter des TSV Birkenau mit 20 Runden und insgesamt 521 bewältigten Kilometern, mit einer Zeit von 24h 35min 51sec den hervorragenden 38. Platz.
Für Andreas Hoffmann war es bereits die 2. Teilnahme an dieser einmaligen Breitensportveranstaltung auf dem Grand Prix Kurs und der legendären Nordschleife.
Nachdem er schon vor 2 Jahren erfolgreich mit einer 4er Mannschaft teilgenommen hatte, stellte sich Andreas nun der Herausforderung als Einzelstarter. Schon vorab war das Ziel klar definiert und hoch gesteckt – die 500 Kilometermarke sollte geknackt werden. Dies bedeutete, es mussten mindestens 20 Runden auf der anspruchsvollen Rennstrecke absolviert werden. Dass dabei mehr als 10 000 Höhenmeter zu bewältigen sind war hier die eigentliche Schwierigkeit.
Bestens vorbereitet, mit extrem langen Trainingseinheiten sowie einem speziellen Nachttraining, startete er ins Rennen, das äußerst spannend verlief.
Die ersten drei Runden wurden im Renntempo absolviert, was der Eigendynamik des riesigen Starterfeldes geschuldet war. Danach war es wichtig seinen eigenen Rhythmus zu finden und die Rundenzeiten für die 26 Kilometer pendelten sich auf eine Stunde ein.
Nachdem er von den erfahrenen Betreuern Wolfgang Glaser und Frank Hofmann bei der Boxendurchfahrt rennmäßig verpflegt wurde, folgte alle vier Runden eine 10 minütige Pause. Hier wurde feste Nahrung aufgenommen und die Renntaktik neu abgestimmt.Nach acht Runden folgte eine „große Pause“, neben einem Teller Pasta, wurde die Rennkleidung gewechselt und die Beleuchtung ans Rad montiert.
Bisher lief alles nach Plan und so sollte es nun die restlichen 16 Stunden weitergehen. Die Rundenzeiten in der Nacht wurden wie erwartet ca. 10 Minuten länger, da in der Dunkelheit die gefährlichen und kurvenreichen Abfahrten nicht mehr wie am Tag teilweise mit 90km/h durchfahren wurden.
Als weitere bekannte Schwierigkeit stellte sich die extreme Kalorienaufnahme heraus. Unter der ständigen Dauerbelastung mit Pulswerten zwischen 140-160 Schlägen pro Minute mussten in den 24 Stunden über 7000 Kilokalorien zugeführt werden. Obwohl sämtliche Nahrung schon ausgiebig getestet wurde, kam es gegen Ende der Nacht zum „Supergau“. Der Magen konnte keine Nahrung mehr aufnehmen, nicht mal pures Wasser wurde im Körper behalten und man musste eine Lösung finden.
Eine einstündige Schlafpause wurde eingelegt, während die Betreuer wieder Nahrung und Trinkflaschen vorbereiteten, die Beleuchtung abmontierten und frische Kleidung bereitlegten.
Danach ging es „ausgeruht“ wieder auf die Rennstrecke, was sich sofort in besseren Rundenzeiten bemerkbar machte. Die Zeittafel ließ erkennen, noch war man im Soll der Marschtabelle.
Nach Runde 17 musste aber nochmals eine 20 minütige Pause eingelegt werden. Andreas war mit den Kräften am Ende und wollte nicht noch drei Mal den bis zu 18% steilen Anstieg zur „Hohen Acht“ bewältigen. Dann würden es halt „nur“ 495 Kilometer?
Doch die Pause zeigte ihre Wirkung und die nächste Runde wurde wieder in einer Fabelzeit abgespult. Neu motiviert und frenetisch angefeuert von Frank, Wolfgang, sowie Tochter Miriam und seiner Frau Britta wurde die 19. Runde 8 Minuten vor dem Abwinken des Rennens beendet und es ging in die letzte und 20. Runde.
Nach über einem Tag und 35 Minuten auf dem Rennrad überquerte Andreas Hoffmann erschöpft aber glücklich die Ziellinie.
Bericht: Andreas Hoffmann Fotos: Fr@hof