Ortsschildsprinter in der „Grünen Hölle“ vom Nürburgring

Dass man auf dem Nürburgring auch mit dem Rennrad fahren kann, bewiesen die Ortsschildsprinter vom TSV Birkenau bei der 10. Austragung von „Rad am Ring“. Nicht nur für Autorennfahrer, auch für Radrennfahrer ist die legendäre „Nordschleife“ in der Eifel ein sehr anspruchsvoller Kurs. Beim Durchfahren einer Runde mit zusätzlichen Teilstücken der Grand Prix Strecke legte man 26,2 km zurück, wobei 73 Kurven und 500 Höhenmeter zu meistern waren. In den schnellen Abfahrten erreichten die Radfahrer Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100km/h.

Vier Ortsschildsprinter bildeten eine Mannschaft. Nach jeder Runde wurde der Transponder für die Zeitmessung an den nächsten Fahrer übergeben und das 24 Stunden lang. Das hieß nach dem Start um 13.15 Uhr musste natürlich auch die folgende Nacht durchgefahren werden.

Nach den ersten vier Runden zeigte sich, dass man, wie erwartet, ein ausgeglichenes starkes Team nominiert hatte. Die Rundenzeiten lagen bei ca. 50 Minuten. Für die Nachtfahrten musste dann Beleuchtung an die Rennräder montiert werden, da die Strecke bis auf die drei spektakuläre Abfahrten „Fuchsröhre“, „Breidscheid“ und „Brünnchen“ unbeleuchtet war. Nach den anstrengenden und bis zu 3°C kalten Nachtrunden, man glaubte die Steigungen würden mit jeder Runde noch steiler, gaben die Radfahrer nochmals mächtig Gas und erreichten mit Rückkehr des wärmenden Sonnenlichts wieder Spitzenzeiten. Nach 24 Stunden hatten sie 27 Runden zurückgelegt.
Mit 705 Gesamtkilometern landeten sie, unter 663 gestarteten Vierer-Mannschaften, auf einem hervorragenden 41. Platz. In der Altersklasse wurde sogar ein 13. Gesamtrang erzielt.

Einen gehörigen Anteil an dieser Leistung hatten auch die mitgereisten sieben Betreuer/-innen, die die Fahrer in jeder Lage bestens unterstützten und versorgten.
Wenn es in schwierigen Situationen hier und da gehörig zwickte, dann verlieh der ausgeprägte Teamgeist den Fahrern Flügel und ließ sie wieder bis zum nächsten Wechsel durchhalten.

Man war sich einig, eine außergewöhnliche Leistung vollbracht zu haben. Auch die Organisation durch den Veranstalter war auf einem sehr hohen Niveau.
Die vielen imposanten Bilder und Eindrücke werden die Teilnehmer so schnell nicht vergessen. Wenn man zum Beispiel an den Massenstart mit dem riesigen Teilnehmerfeld denkt, die rasenden Abfahrten, das Durchfahren der Boxengasse mit den vielen Wohnmobilen und Zelten der Teams.

Oder wenn während der Nacht am 18% steilen Anstieg zur „Hohen Acht“ das Fahrerfeld mit ihren kleinen roten Rückleuchten, wie eine riesige beleuchtete Ameisenkolonne aussah. Selbst hier standen mitten in der Nacht noch Zuschauer und feuerten alle Rennfahrer pausenlos an.
Nach 24 Stunden warteten an der Einfahrt zur Zielgeraden die Rennfahrer Andreas Hoffmann, Mark Davenport und Erich Dubois de Luchet auf ihren Teamkammeraden Falk Scheinhard, um mit ihm gemeinsam mit Gänsehaut durchs Ziel zu rollen.

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