Mit dem Rennrad durch die Hölle des Nordens!

3 TSV´ler beim Mythos Paris-Roubaix

Mit dem Rennrad durch die Hölle des Nordens!!!

Am 8. Juni 2008 erfüllte sich ein langgehegter Wunsch für Andreas Hoffmann. Der Chef d´Equipe der Ortsschildsprinter stand, gut vorbereitet, morgens um 6.00 Uhr am Start von Paris-Roubaix-Cyclotourist.

Vom offiziellen Startort Cambronne les Ribecourt führte das Hobbyrennen über 255 Kilometer auf der original Profistrecke Richtung Norden in das französische Kohlerevier und endete auf der Radrennbahn von Roubaix.

Bis zum ersten Kontrollpunkt bei Kilometer 82 blieben die Fahrer von den Pavés (Kopfsteinpflaster) verschont und man konnte diesen Abschnitt in einer ca. 100 Mann starken Gruppe, mit einem 32-er Schnitt, ohne großen Kräfteverschleiß abspulen. Danach wurde man zum Einzelkämpfer, denn es folgten die 28 Kopfsteinpflasterpassagen, welche wie im Profirennen abwärts nummeriert und jeweils zwischen 300 und 3700 Metern lang sind. Alle Pavés sind nach “Härtegraden” von einem bis fünf Sternen klassifiziert. Aber was hat man hier unter “Kopfsteinpflaster” zu verstehen? Sind es die normalen Pflaster, wie man sie zum Beispiel aus Fußgängerzonen oder historischen Altstädten kennt? Nein, denn der Name „Hölle des Nordens“ kommt nicht von ungefähr! Dies sind alte, zum Teil nur 2 Meter breite Karrenwege, die heutzutage außer zu diesem berüchtigten Radrennen nur noch als Landwirtschaftswege Bedeutung haben.

Und dann nach 157 km kommt er, der „Wald von Arenberg“ ein 2400 Meter langes Pavè, das mit einem Weg für Fahrräder überhaupt nichts gemeinsam hat. Es hat eher den Anschein als ob der liebe Gott wahllos ein paar Granitbrocken in der Größe und Form von Handbällen auf einen morastigen Waldweg geworfen hätte. Selbst hartgesottene Profis fürchten diesen Abschnitt. Normalerweise würde es keinem Menschen einfallen, hier auch nur einen Meter zu fahren. Es ist ausschließlich der Mythos von Paris-Roubaix, der dieser Quälerei einen Sinn zu geben scheint.

Charakterisieren lässt sich das “Fahren” auf den Pavés in etwa so: Wer einmal mit einem schweren Presslufthammer gearbeitet hat, kann in etwa nachvollziehen wie man hier durchgerüttelt wird, man sollte sich aber zum besseren Verständnis in die Lage des Presslufthammers versetzen.
Spätestens am Ende jeder Pflasterpassage hat man das Gefühl einen glühenden Lenker in den Händen zu halten.

Hervorragend unterstützt wurde Andreas von den erfahrenen Begleitautofahrern Wolfgang Glaser und Frank Hofmann, die immer zum richtigen Zeitpunkt Verpflegung sowie Ersatzmaterial bereithielten. Nach 9 Stunden und 21 Minuten Fahrzeit ereichte Andreas in einer kleinen Gruppe Roubaix, wo schon vor der Radrennbahn die Stimme des Stadionsprechers zu hören war. Jeder Fahrer wurde vom Publikum gefeiert. Nach dem Schlusssprint wurde er von seinen beiden Betreuern begeistert empfangen.

Alle waren froh einmal in diesen Mythos eingetaucht zu sein und die Strecke mit den insgesamt 48,8 Kilometer Kopfsteinpflaster ohne Panne und größere Blessuren überstanden zu haben.

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